Jitsi-Meet

Jitsi-Meet (siehe https://jitsi.org/jitsi-meet/) ist eine Freie Open Source Software, die für Videokonferenzen im Browser entwickelt wurde. Für den Betrieb und ggf. für eine Weiterentwicklung der Software ist man nicht an eine bestimmte Firma bzw. den Hersteller gebunden. Man kann sie auf einem eigenen Server installieren oder von Dritten betreiben lassen. Es gibt einige Firmen, die entsprechende Dienstleistungen anbieten. Auch eine Weiterentwicklung unter Eigenregie wäre theoretisch möglich. Weiterhin gibt es viele kostenlose Jitsi-Meet-Server im Internet. Die Softwarehersteller von Jitsi-Meet betreiben selbst einen kostenlosen Server unter https://meet.jit.si/. Die Stadt Bühl bietet auch einen kostenlosen Server unter dem Namen Palim Palim an: https://www.buehl.de/digitalisierung/palim-palim

Ob man kostenlosen Anbietern vertrauen kann und wie zuverlässig diese dann funktionieren, kann ich nicht bewerten.

Aus meiner Sicht hat Jitsi-Meet vier Hauptvorteile:

  • Plattformunabhängigkeit: Es läuft im Browser und ist somit auf den meisten Computersystemen lauffähig (für Android und iOS bzw. Iphone und Ipad sind Apps verfügbar). Die Einstiegshürde für die Teilnehmenden ist somit sehr niedrig.
  • Betreiberunabhängigkeit: Wenn man öfter Konferenzen abhalten möchte, macht man sich nicht von einem Betreiber abhängig, weil man den Betreiber eines Jitsi-Meet-Servers wechseln kann, ohne dass sich die Software ändert. Der Hersteller von Jitsi-Meet ist nicht auch gleichzeitig der einzige Betreiber. Bei anderen Konferenzsystemen ist das teilweise nicht so. Oft ist der Hersteller gleichzeitig der Betreiber. Für die Nutzung müssen lange und ggf. undurchsichtige AGB abgenickt werden, die Änderungen unterliegen können, auf die man meist keinen Einfluss nehmen kann. Man ist somit häufig dem Betreiber ausgeliefert. Wenn dieser z. B. die Preise erhöht oder die Regeln ändert, muss man diesen Regeln entweder zustimmen oder man verliert den Zugang und müsste auf eine ganz andere Software wechseln.
  • Herstellerunabhängigkeit: Wie bei allen Programmen ist es auch bei Jitsi-Meet möglich, dass der Softwarehersteller die Software in eine Richtung weiterentwickelt, die einem nicht gefällt. Aufgrund der Veröffentlichung als Freie Open Source Software besteht allerdings die Möglichkeit, dass sich andere Softwareentwickler oder Hersteller finden, denen die Änderungen ebenfalls nicht gefallen, die diese Änderungen dann rückgängig machen und die Entwicklung auf andere Art fortsetzen (in der Vergangenheit ist das z. B. bei der Büro-Software Open Office passiert. Aus Open Office ging Libre Office hervor, das unabhängig von Open Office weiterentwickelt wird).
  • Kontrolle über Datenverarbeitung: Wenn man den Jitsi-Meet-Server selbst betreibt oder von einem seriösen Dienstleister betreiben lässt, behält man selbst die Kontrolle darüber, wo und wie Daten verarbeitet werden.

Eine Alternative zu Jitsi-Meet, die z. B. an Hochschulen eingesetzt wird und noch stärker auf Vorträge ausgerichtet ist, ist Big Blue Button (siehe https://bigbluebutton.org/). Big Blue Button ist ebenfalls Freie Open Source Software und kann auch von einem beliebigen Dienstleister betrieben werden. Ich habe damit allerdings wenig Erfahrung, weil ich selbst nur ein paar Mal an Big Blue Button Konferenzen teilgenommen habe.