Meine Erfahrungen mit E-Autos:
- Wenn man zu Hause oder am Arbeitsplatz keine Lademöglichkeit hat, wird es schwierig. Einerseits ist der Strom an öffentlichen Ladestationen relativ teuer, andererseits darf man an den meisten normalen Ladestationen nicht länger als 4 Stunden parken.
- Ideal ist es, wenn man eine PV-Anlage hat und tagsüber laden kann, da PV-Strom relativ günstig ist. Um das Laden von PV-Strom in die Nacht zu verlagern, bräuchte man einen sehr großen Hausakku. Diese Akkus sind allerdings sehr teuer. Daher werden die wenigsten Haushalte einen Akku haben, der der Kapazität des Akkus im Auto entspricht. Außerdem sollte man die Möglichkeit zum Überschussladen haben (d. h. es wird möglichst nur PV-Strom ins Auto geladen, der sonst nicht verbraucht wird).
- Eine Wallbox ist nicht unbedingt nötig. Wenn man mit 3 kW an der normalen Steckdose laden kann, bekommt man in 12 Stunden ungefähr 200 km Reichweite in den Akku des Autos. Daher ist es für mich auch nicht so wichtig, ob das Auto an normalen Wallboxen mit 11 oder 22 kW lädt.
- Man will mit dem E-Auto in der Regel weniger als 130km/h fahren, weil die Reichweite bei hohen Geschwindigkeiten sehr stark abnimmt.
- Von der angegeben Reichweite des Herstellers würde ich für Autobahnfahrten im Sommer mit 130km/h ca. 20 % bis 25 % abziehen, um auf die realistische Reichweite zu kommen. Im Winter ist die Reichweite noch etwas geringer, weil elektrisch geheizt werden muss und die Akkukapazität bei niedrigen Temperaturen geringer sein soll.
- Weil ich nicht oft lange Strecken fahre, reicht für mich im Alltag eine Reichweite von 100 km locker aus. Für längere Fahrten reicht mir eine Autobahnreichweite von ca. 300 km aus, sofern das Auto in ca. 30 Minuten wieder auf 80 % Akkukapazität geladen werden kann. Hohe Ladegeschwindigkeiten am Schnellader sind für mich wichtiger als Reichweite, weil Pausen die Fahrt auch entspannter machen. (Wenn mehrere Leute im Auto fahren, muss sowieso immer jemand aufs Klo 😉).
- Die maximale Ladeleistung am Schnelllader wird bei allen mir bekannten E-Autos beim Ladevorgang nur kurz erreicht und fällt dann ab. Daher ist dieser Wert nicht so wichtig. Wichtiger ist die Ladezeit von 10 % auf 80 % Akkukapazitat. Die Ladeleistung bricht nach Erreichen von ca. 80 % meist stark ein.
- Die Zeit, die man beispielsweise bei der jährlichen Urlaubsfahrt an der Ladesäule verbringt, holt man durch die eingesparten Tankstellenfahrten im Rest des Jahres leicht wieder rein (sofern man zu Hause laden kann).
- Anhängerfahrten schränken die Reichweite stark ein.
- Es gibt keine Möglichkeit Ladestationen zu finden, bei denen man einen Anhänger nicht abhängen muss, um laden zu können. Die meisten Ladeplätze sind normale Parkplätze und somit nicht mit angehängtem Anhänger nutzbar.
- Das Fahren mit einem E-Auto macht deutlich mehr Spaß als mit einem #Verbrenner: #Elektroautos fahren ruhiger und leiser. Dank der Rekuperation muss nur selten aktiv gebremst werden. Stattdessen nimmt man meist nur den Fuß vom Gaspedal, wenn man langsamer werden will. Außerdem fühlt sich das Fahren mit einem Elektroauto sportlicher an, weil das relativ hohe Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen zur Verfügung steht und das Gaspedal ohne Verzögerung reagiert.