Aussagekraft des TÜV-Reports für E-Autos m. E. begrenzt

M. E. ist die Aussagekraft des TÜV-Reports zur Beurteilung der Qualität von Elektroautos begrenzt. Elektroautos haben in der Regel eine relativ lange Garantiezeit, zumindest für die Batterie. Beim e-Golf sind es z. B. 8 Jahre oder 160.000 km (je nachdem, was früher erreicht wird).

Diese Garantie dürfte bei den meisten Herstellern an regelmäßige Werkstattbesuche geknüpft sein. Dies ist jedoch nicht bei allen Elektroautoherstellern der Fall. Es gibt mindestens einen Hersteller von Elektroautos, der keine Werkstattbesuche im Rahmen der Garantie verlangt. D. h. bei Herstellern, die häufige Werkstattbesuche vorschreiben, dürfte die TÜV-Statistik besser ausfallen als bei Herstellern, die nur wenige oder gar keine Werkstattbesuche zur Aufrechterhaltung der Garantie verlangen. Mängel, die bei den Werkstattbesuchen behoben werden, erscheinen natürlich nicht in der TÜV-Statistik, wenn sie vor der behoben werden.

Auch sehr schwerwiegende Probleme, die z. B. zu einem Ausfall eines Autos führen, fließen sehr wahrscheinlich nicht in den TÜV-Report ein, weil solche Fahrzeuge vermutlich in den allermeisten Fällen vor einer Hauptuntersuchung entweder repariert oder verschrottet werden.

PS: Unser e-Golf mit einer Laufleistung von 111.000 km hat tatsächlich noch nie Probleme gemacht (auch nicht bei der obligatorischen Inspektion in der Werkstatt).

eGolf mit 105 000 km Laufleistung

Unser mit der 35,8 kWh-Batterie hat mittlerweile eine Laufleistung von über 100.000 km erreicht. Das und insbesondere die funktionieren nach wie vor sehr gut. Die Batterie hat gefühlt höchstens leicht an Kapazität verloren (leider ist es nicht möglich, über den Bordcomputer Informationen über den Zustand der Batterie zu erhalten).

Die Batterie wurde meist nur bis auf 80% geladen und nur sehr selten auf sehr niedrige Ladestände entladen (dies schont die Batterie). Schnellladevorgänge fanden praktisch nicht statt.

Dass die Batterie auch nach 100.000 km noch so gut funktioniert, ist vor allem deshalb interessant, weil der eGolf eine relativ geringe Batteriekapazität hat. Heutige Elektroautos haben in der Regel etwa die doppelte Kapazität. Das bedeutet, dass die Batterie des eGolf bei gleicher Fahrleistung doppelt so viele Ladezyklen durchläuft wie die Batterie eines heutigen Elektroautos. Insbesondere die Anzahl der Ladezyklen wirkt sich negativ auf die Batterie aus.

Außerdem wären wir mit einem Auto mit größerer Batterie noch seltener in die eher schädlichen Randbereiche des Ladezustands (unter 20% bzw. über 80%) gekommen.

Auch wenn es sich hier um einen Einzelfall handelt, spricht dies für mich gegen den früher oft befürchteten Batterieverschleiß bei höheren Fahrleistungen.