Peak Digitalisierung in Deutschland: Rechnungsdownload

Wenn man versucht, von der Deutschen oder von zu bekommen, klickt man sich einen Wolf. Zum Beispiel bei der Bahn muss man jede Fahrt einzeln anklicken und dann die herunterladen. Es gibt scheinbar keine Möglichkeit, die Rechnungen automatisch per E-Mail zu erhalten.

Offenbar ist der Vorgang für viele so lästig, dass sich daraus ein Geschäftsmodell entwickelt hat. Es scheint einen Dienst zu geben, der Rechnungen automatisch herunterlädt: https://www.getmyinvoices.com/de/online-portale/deutsche-bahn-rechnungen-herunterladen-8253

Die Preise dieses Dienstes sind wirklich erstaunlich: 19 Euro pro Monat für 20 Rechnungen und 179 Euro pro Monat für 500 Rechnungen.

Wir haben es also tatsächlich geschafft, dass viel genutzte Internetseiten wie bahn.de und amazon.de so schlecht nutzbar sind, dass Menschen (oder wahrscheinlich eher Unternehmen) bereit sind, fast einen Euro pro Rechnung zu bezahlen, um diese Internetseiten nicht nutzen zu müssen.

Es sollte verboten werden, dass Unternehmen Rechnungen irgendwo auf Internetseiten verstecken. Es sollte immer die optionale Möglichkeit geben, Rechnungen automatisch (z.B. per E-Mail) zu erhalten.

Wenn das so bleibt, wünsche ich mir wirklich das Fax zurück 🙁

PS: Ich würde auf keinen Fall einen Dienst wie getmyinvoices.com nutzen, wenn man dafür die Zugangsdaten der Internetseiten, von denen man die Rechnungen erhalten möchte, weitergeben muss.

„Entschädigungen“ bei der Deutschen Bahn.

Die zahlt eine sogenannte „Entschädigung“, wenn man mehr als 60 Minuten zu spät am Ziel ankommt. Die Höhe dieser „Entschädigung“ richtet sich nach dem Preis der Fahrkarte. Das erscheint mir unlogisch:
Mein Schaden entsteht doch unabhängig vom Fahrpreis. Reisende, die für die Fahrt nichts bezahlen müssen, erhalten überhaupt keine Entschädigung.

Warum sollte der Schaden eines Kindes, das für die Fahrt nicht bezahlen muss, geringer sein als der einer/eines Erwachsenen? Wenn man es genau nimmt, ist der Schaden für das Kind sogar höher, denn ein Kind kann mit Stress weniger gut umgehen als ein Erwachsener. Und wenn man es ganz genau nimmt, ist der Schaden für ein Kind schon deshalb höher, weil die Wahrnehmung der Zeit für ein Kind langsamer ist als für eine(n) Erwachsene(n).

Außerdem sollte es eine zusätzliche Entschädigung geben, wenn eine aufgrund der Abläufe bei der Bahn ungültig wird. Wenn man mit Kindern stundenlang im engen Gang des Zuges stehen muss, kann das zur Qual werden. Zudem hätte die Bahn dann einen Anreiz, Sitzplatzreservierungen möglichst nicht verfallen zu lassen.

Sehr störend ist auch die Tatsache, dass es zumindest in einfachen Fällen keinen Automatismus bei der Auszahlung der Entschädigung gibt.

Digitalisierung = App-Zwang bei der Bahn

Neuerdings gibt es die -Probe nur noch „digital“. Digital bedeutet in diesem Zusammenhang scheinbar App-Zwang. Man bekommt den entsprechenden QR-Code weder per E-Mail noch kann man ihn auf bahn.de abrufen (obwohl es dort eine Funktion zum Verwalten der Bahncards gibt). Weil man Fahrkarten weiterhin auch per Download und E-Mail bekommen kann, ist mir unklar, warum die nicht auch auf diesem Wegen abrufbar ist. Insb. wenn man auf Reisen sein Smartphone verliert oder kein kompatibles Smartphone hat, wäre ein weiterer Kanal zum Abrufen doch sehr hilfreich.

Bahn: Keine Spartickets am Automaten

Spartickets der #Bahn können nicht mehr am Automaten gekauft werden. Früher waren die am Automaten gekauften Spartickets nicht personalisiert. D. h. eine beliebige Person konnte mit der Fahrkarte fahren.

Auch am Schalter gibt es nur noch personalisierte Spartickets, mit denen nur eine bestimmte Person fahren kann.

M. E. hat die Bindung an eine bestimmte Person durchaus Nachteile. Zum Beispiel, wenn eine Gruppe von Personen etwas in einer anderen Stadt zu erledigen hat, aber noch nicht im Voraus festlegen kann, welche Person letztendlich fahren wird. Ein anderes Beispiel wäre, wenn ein kleines Kind, das noch keine eigene benötigt, in eine andere Stadt gebracht werden muss und die Begleitperson zum Zeitpunkt des Ticketkaufs noch nicht feststeht oder später kurzfristig ausfällt.

Fahrkartenkauf bei der Deutschen Bahn – ein Rant

Ich fahre wirklich gerne mit dem . In große Städte fährt man mit der in der Regel schneller als mit dem . Außerdem kann man die Zeit im Zug sinnvoll nutzen. Wenn man einen Tisch hat, kann man am Notebook arbeiten oder einen Film ansehen. Die Reise ist entspannter und Essens- oder Pinkelpausen müssen im Zug auch nicht eingelegt werden, was im Vergleich zur viel Zeit spart.

Allerdings ist das Kaufen einer für mich ein echtes Ärgernis:

  1. Ggf. sammelt man -Punkte und muss sich vor der Buchung überlegen, ob es gerade ein günstiger Moment ist, die Punkte gegen eine Freifahrt einzutauschen.
  2. Weiterhin muss man sich überlegen, ob Zugbindung akzeptabel ist. Günstige Tickets sind an einen bestimmten Zug gebunden.
  3. Als nächstes folgt die Überlegung, ob es akzeptabel ist, dass das Ticket für eine bestimmte Person ausgestellt wurde oder ob es übertragbar sein soll. Tickets, die auf einen bestimmten Namen gebucht sind, können online gekauft werden. Tickets, die auf eine andere Person übertragbar sein sollen, gibt es nur am Automaten oder Schalter. Spartickets gibt es mittlerweile allerdings nur noch personalisiert.
  4. Um eine günstige Fahrkarte zu kaufen, muss man sich frühzeitig auf einen Zug festlegen, weil man sonst kein günstiges Sparticket bekommt.
  5. Wenn man keine Bahncard hat, muss man sich ggf. vor der Fahrt überlegen, ob man sich eine zulegt. Wenn ja, welche? Bahncard 25 oder 50? Bahncard Probe oder „normal“? Weil die Bahncard ein Abo ist, muss man diese später ggf. kündigen.
  6. Wenn man z. B. bereits eine Bahncard für die zweite Klasse hat und ausnahmsweise in der ersten Klasse fahren möchte, bekommt man keinen Bahncard-Rabatt (außer man kauft sich eine weitere Bahncard für die erste Klasse).
  7. Vor der Buchung muss man sich überlegen, ob man ein Ticket mit oder ohne Stornomöglichkeit bucht.
  8. Wenn man ein Sparticket mit Stornomöglichkeit kaufen möchte, muss man sich überlegen, ob man Hin- und Rückfahrt auf ein Ticket oder zwei getrennte Tickets bucht. Der Nachteil an getrennten Tickets ist, dass sich die Stornogebühr verdoppelt, wenn man beide Fahrten nicht antritt. Der Nachteil am kombinierten Ticket ist, dass man die Rückfahrt ggf. nicht mehr stornieren kann, wenn man die Hinfahrt bereits absolviert hat. Noch komplizierter wird diese Überlegung natürlich wenn mehrere Personen reisen. Dann stellt sich auch hier die Frage, ob es besser ist, ein gemeinsames Ticket für alle Personen oder getrennte Tickets zu buchen.
  9. Wenn man eine Fahrt kurzfristig verschieben muss, fallen saftige Zusatzkosten an, wenn man ein Sparticket mit Stornomöglichkeit hat: Einerseits die Stornogebühr von 10 Euro pro Fahrkarte andererseits die Mehrkosten für ein neues kurzfristig gebuchtes Ticket. Kurzfristige Fahrten kosten teilweise mehr als das doppelte im Vergleich zu langfristigen Buchungen. Dazu kommt eine weitere versteckte Gebühr: In der zweiten Klasse kosten Reservierungen extra und sind NICHT erstattungsfähig. Eine Familienreservierung kostet fast 10 Euro.
  10. Bei Stornierung eines Spartickets erhält man nur einen Gutschein über den Erstattungsbetrag. Dies bedeutet einen zusätzlichen Aufwand, da die Gutscheine aufbewahrt und eingelöst werden müssen. Außerdem haben die Gutscheine ein Verfallsdatum.

Wenn man sich gerade über den Fahrkartenkauf ärgert, erscheint eine Autofahrt fast wie eine vernünftige Alternative 😉

Öffentliche Verkehrsmittel sollten Computern bzw. Smartphones kabellos Informationen bereitstellen

Z. B. wenn man im fährt, wäre es schön, wenn das automatisch relevante bekommen würde (ohne Zutun des/der Nutzenden).

Um dies zu erreichen könnten kabellos ein Signal (z. B. Bluetooth) aussenden, das es ermöglicht, das Verkehrsmittel und die aktuelle Fahrt genau zu identifizieren und ggf. zusätzlich Informationen abzurufen. Apps wie der -Navigator könnten dann beispielsweise Informationen zur Reise anzeigen und Durchsagen abrufbar und ggf. lesbar machen.

Dies wäre insbesondere für Reisende interessant, die mit Zeitkarten unterwegs sind und kein konkretes Ticket für eine einzelne Fahrt in einer App hinterlegt haben, da Reiseinformationen dann nicht aktiv abgerufen werden müssten.

Unabhängig davon sollten Zugansagen z. B. über das Internet oder per Telefonanruf abrufbar sein, da die Ansagen nicht immer gut verständlich sind.

BahnBonus und anderer Rabattunsinn.

Wer unter hoher mentaler Belastung oder Mental Load leidet, sollte sich nicht bei anmelden. Der Fahrkartenkauf wird dadurch noch komplizierter, weil man zusätzliche Angebote bekommt, die man bewerten muss und verpassen kann. Außerdem muss man sich entscheiden, welche Prämien man einsetzt. Für mich macht das den noch unentspannter, als er ohnehin schon ist.

Mittlerweile finde ich auch andere Firmen, die irgendwelche Rabattprogramme anbieten, zunehmend abstoßend. Macht den Menschen einfach ein faires Angebot und schont ihre Nerven!